Am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, greift ein rechtsextremer Terrorist erst die Synagoge in Halle, dann den nahe gelegenen Kiez-Döner an. Im Laufe seines Anschlags ermordet er zwei Menschen und reißt viele Weitere in Halle und Wiedersdorf (Sachsen-Anhalt) für immer aus ihrem vertrauten Leben. Ein zweiteiliges, bei Spector Books in Leipzig erschienenes Publikationsprojekt dokumentiert detailliert den Gerichtsprozess und eröffnet einem interessierten zivilgesellschaftlichen Publikum Hintergründe und Perspektiven.
Am 22.09.2023 stellen die Mitherausgeber*innen des zweiten Bandes beide Bände “Der Halle-Prozess: Mitschriften”, “Der Halle-Prozess: Hintergründe und Perspektiven” in der Roten Flora in Hamburg vor, geben Einblicke in den Entstehungsprozess und lesen Auszüge vor. Anschließend wird es die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und ins Gespräch zu kommen.
Am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, greift ein rechtsextremer Terrorist erst die Synagoge in Halle, dann den nahe gelegenen Kiez-Döner an. Im Laufe seines Anschlags ermordet er zwei Menschen und reißt viele Weitere in Halle und Wiedersdorf (Sachsen-Anhalt) für immer aus ihrem vertrauten Leben. Ein zweiteiliges, bei Spector Books in Leipzig erschienenes Publikationsprojekt dokumentiert detailliert den Gerichtsprozess und eröffnet einem interessierten zivilgesellschaftlichen Publikum Hintergründe und Perspektiven.
Am 28.04.2023 stellen die Mitherausgeber*innen des zweiten Bandes beide Bände “Der Halle-Prozess: Mitschriften”, “Der Halle-Prozess: Hintergründe und Perspektiven” in der Roten Flora in Hamburg vor, geben Einblicke in den Entstehungsprozess und lesen Auszüge vor. Anschließend wird es die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und ins Gespräch zu kommen.
Hip-Hop gilt als die einflussreichste Jugendkultur der Gegenwart. In Deutschland hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten der Gangsta-Rap zum ökonomisch erfolgreichsten Subgenre entwickelt. Darin zählen hypermaskuline und misogyne Machtfantasien zu den Leitmotiven in der Selbstinszenierung der meist männlichen Künstler. In ihren Liedtexten und Musikvideos vermitteln sie zudem autoritäre Moral- und Gesellschaftsvorstellungen, in denen häufig auch verschwörungsideologische und antisemitische Interpretationen globaler Herrschaftsverhältnisse zum Vorschein treten. Der Vortrag geht der Frage nach, inwiefern sozial- und herrschaftskritische Texte und Äußerungen deutschsprachiger Gangsta-Rapper antisemitische Deutungsmuster enthalten? Welche (tradierten) anti-jüdischen Motive spiegeln sich dabei explizit oder implizit wider? Und welche Rolle spielen dabei genrespezifische Semantiken, Männlichkeitskonstruktionen und autoritäre Gesellschaftsvorstellungen?
Jakob Baier ist Politikwissenschaftler und forscht an der Universität Bielefeld zum Thema Antisemitismus in der Kulturproduktion und Verschwörungsideologien in modernen Medien. Zuvor war er Lehrbeauftragter für deutsch-jüdische Bildungsgeschichte sowie für die Zeitgeschichte und Gegenwart des Antisemitismus an der Universität Kassel. Im Rahmen seines Dissertationsprojekts beschäftigt er sich mit Antisemitismus im deutschsprachigen Gangsta-Rap. Zudem ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter (ZPI) der Universität Bielefeld.